sozial-Politik

Flüchtlinge

Baden-Württemberg beginnt mit Abschiebehaft



In Baden-Württemberg gibt es seit 1. April eine Hafteinrichtung für abgelehnte Asylbewerber, die ihrer Ausreisepflicht nicht nachkommen. Ein ehemaliges Jugendgefängnis in Pforzheim bietet zunächst 21 Plätze, teilte das Innenministerium in Stuttgart mit. Bis zum Frühjahr 2018 soll es auf 80 Plätze ausgebaut werden.

Innenminister Reinhold Gall (SPD) wies darauf hin, dass es sich bei den Untergebrachten nicht um Straftäter handele. Deshalb wolle man sie nicht in Zellen einsperren, sondern den "Gefängnischarakter" minimieren. Die Bewohner dürften sich in der Einrichtung frei bewegen, Besuche empfangen, Medien und das Internet nutzen, selbst kochen und eigene Kleidung tragen.

Voraussetzung für eine Abschiebehaft ist den Angaben zufolge die begründete Annahme, dass ein Ausländer untertauchen wolle. Eine gemeinsame Unterbringung mit Strafgefangenen hatte der EU-Gerichtshof im Juli 2014 verboten. Deshalb sei nun die ehemalige Jugendstrafanstalt umgebaut worden. Seit Jahresbeginn wurden im Südwesten 740 Menschen abgeschoben, im vergangenen Jahr waren es insgesamt 2.449.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

"Panama Papers offenbaren erschütternde Dekadenz"

Die durch die "Panama Papers" enthüllten Steuer- und Geldwäschedelikte sind nach Ansicht des hannoverschen Sozialexperten Gerhard Wegner ein "erschütterndes Zeichen von Dekadenz". Die beteiligten Kunden verhielten sich, als hätten sie ein "Menschenrecht auf Habgier", sagte der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Sie reden nach wie vor von Verantwortung, aber das sind völlig hohle Phrasen."

» Hier weiterlesen

Bedford-Strohm kritisiert Budgets in der Pflege

Mit Blick auf die Versorgung alter und kranker Menschen hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Budgetierung in der Pflege kritisiert. Anstelle festgelegter Budgets müsse danach gefragt werden, was Menschen brauchen, um würdig gepflegt zu werden, sagte der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm am 6. April in München.

» Hier weiterlesen

Intelligenter Fußboden soll Stürze erkennen

Forscher der Universität Siegen entwickeln einen intelligenten Fußboden, der Stürze im Alter verhindern soll. So soll Senioren ein langes selbstständiges Leben zu Hause ermöglicht werden, wie die Universität am 6. April erklärte. Im Fußboden integrierte Sensoren sollen Alarm schlagen, wenn ein Mensch stürzt. Grundlage ist ein in Frankreich patentiertes System, dass dort in Pflegeheimen bereits im Einsatz ist. Der Fußboden verständige Hilfe, wenn ein Mensch gestürzt ist und am Boden liegt. Siegener Wissenschaftler wollen in einem Forschungsprojekt "Cognitive Village" nun die Technik so weiterentwickeln, dass bereits am Gang erkannt wird, wenn ein Mensch sturzgefährdet ist.

» Hier weiterlesen