sozial-Politik

Forschung

Studie zu Umgang mit chronisch kranken Angehörigen



Pflegewissenschaftler der Universität Witten/Herdecke untersuchen, wie Familien ihren Alltag mit schwer oder chronisch erkrankten Angehörigen regeln. "Wir wissen weder für Nordrhein-Westfalen noch für ganz Deutschland, wie viele Familien von Krankheit betroffen sind und ebenso wenig, welche Unterstützung sie benötigen", erläuterte Pflegewissenschaftlerin Sabine Metzing am 5. April in Witten. Bei Krebs, Multipler Sklerose, Rheuma oder Depression würden häufig die Kinder das Einkaufen, Putzen und Kochen und manchmal auch Teile der Pflege übernehmen.

Aus Österreich sei bekannt, dass in der Gruppe der fünf- bis 18-Jährigen 3,5 Prozent bei Krankheit zu Hause mithelfen. "Wenn wir das auf Deutschland übertragen, wären hier rund 270.000 Minderjährige regelmäßig zu Hause eingespannt", schätzt Metzing.

Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums wollen die Wittener Forscher mehr als 16.000 Schüler ab der Sekundarstufe II in NRW befragen. Die Schulen werden dabei in einem statistischen Verfahren per Zufall ausgewählt, wobei Faktoren wie Schulform, Klassenstärke, Alter, Geschlecht und Herkunftsland berücksichtigt werden. Mit Unterstützung der Schulleitungen und Lehrer werden anonyme Befragungen vor Ort via Tablet stattfinden.


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