Ausgabe 14/2016 - 08.04.2016
Berlin (epd). Kinder und Erwachsene, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind, beklagen, dass sie zu lange auf Psychotherapien warten müssen. Der Betroffenenrat beim Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung forderte am 6. April in Berlin mehr Anstrengungen für die gesundheitliche Versorgung der Menschen. Dazu zähle eine Erhöhung der Therapieplätze, eine Verlängerung der Therapien und Reformen in der Ausbildung von Medizinern und Sozialarbeitern.
Der Missbrauchsbeauftragte Johannes-Wilhelm Rörig unterstützte die Forderungen. Er erklärte, sie müssten bei der anstehenden Überarbeitung der Psychotherapie-Richtlinie berücksichtigt werden. Es gebe außerdem zu wenige spezialisierte Therapeuten. Viele der Betroffenen litten unter schweren Störungen wie Depressionen, Suizidgedanken, Essstörungen und darunter, dass sie die traumatischen Erlebnisse immer wieder einholen.