Ausgabe 13/2016 - 01.04.2016
Saarlouis (epd). Der Saarländische Flüchtlingsrat fordert die Landesregierung auf, sich für die Aufnahme der im griechischen Idomeni festsitzenden Flüchtlinge in Deutschland einzusetzen. So wie Deutschland im Sommer 2015 die in Ungarn festsitzenden Menschen aufgenommen habe, so müsste dies nun auch mit den Flüchtlingen in Idomeni passieren, betonte Vorstandsmitglied Roland Röder am 29. März in Saarlouis. Insbesondere der saarländische Innenminister Klaus Bouillon (CDU) solle sich als Vorsitzender der Innenministerkonferenz dafür einsetzen.
Flüchtlingsratvorstand Peter Nobert ergänzte, dass die Umstände in Idomeni "menschenunwürdig" seien. "Die Verantwortung für diese nicht hinnehmbare Situation tragen zuerst einmal die EU und die Bundesregierung mit ihrer fortgesetzten Politik der Abschottung", betonte er.
Nach dem Abkommen zwischen der Türkei und der Europäischen Union sollen alle Migranten, die irregulär aus der Türkei über das Meer nach Griechenland kommen, in die Türkei zurückgebracht werden. Im provisorischen Camp in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze leben zurzeit rund 13.000 Menschen. Sie gehören zu der Gruppe, die noch nicht unter die Abmachung zwischen EU und Türkei fällt. Weil die sogenannte Balkanroute weitgehend geschlossen ist, können sie andererseits ihren geplanten Weg nach Mitteleuropa nicht fortsetzen.