Ausgabe 10/2016 - 11.03.2016
Berlin (epd). Das Berliner "Desert Flower Center" für Opfer von Genitalverstümmlung wird mit der Louise-Schroeder-Medaille des Berliner Abgeordnetenhauses ausgezeichnet. Die Auszeichnung soll bei einer Feierstunde am 21. April überreicht werden, wie das Abgeordnetenhaus am 7. März mitteilte.
Das "Desert Flower Center" unterstützt genitalverstümmelte Frauen medizinisch und psychologisch. Das Zentrum ist am Berliner Krankenhaus Waldfriede angesiedelt. Es wurde im September 2013 eröffnet. Schirmherrin ist die aus Somalia stammende Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie, die als Kind selbst Opfer von Genitalverstümmelung wurde.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es weltweit 150 Millionen Frauen, die genitalverstümmelt wurden. In Deutschland leben laut "Desert Flower Center" rund 50.000 Opfer von Genitalverstümmlung.
Beschnittene Frauen haben meist Schmerzen beim Toilettengang und beim Geschlechtsverkehr. Die Geburt eines Kindes kann im schlimmsten Fall zum Tod von Mutter und Kind führen.