Ausgabe 10/2016 - 11.03.2016
Bremen (epd). In Bremen wollen sich Beschäftigte aus Medizin und Pflege zu einem "Netzwerk Ethikberatung" zusammenschließen. Wie die Initiatorin, Sonja Schäfer, am 7. März mitteilte, beteiligen sich daran kommunale und freigemeinnützige Kliniken sowie Pflegeeinrichtungen, Ethikgruppen und weitere Kooperationspartner.
Der medizinische Fortschritt mache inzwischen vieles möglich, erläuterte die Kranken- und Palliativpflegerin. Doch oft gehe es um die Frage: "Ist alles, was möglich ist, für den Patienten auch sinnvoll?" Typische Themen ethischer Fallbesprechungen seien beispielsweise der Umgang mit Patientenverfügungen oder der Einsatz von Ernährungssonden bei sterbenskranken Menschen.
"Wir wollen alle Berufsgruppen erreichen", sagte die Expertin. Ethische Fragestellungen seien nicht nur in den Krankenhäusern Alltag: "Auch Hausärzte, ambulante Dienste, Hospize, Pflegeheime oder auch beratende Einrichtungen sind wichtige Schnittstellen in der Versorgung unserer Patienten." Denkbar sei, dass es künftig zwei bis drei Mal pro Jahr Veranstaltungen zum Thema Ethik gebe, die von Mitgliedern des Netzwerks organisiert würden.