Ausgabe 06/2016 - 12.02.2016
Bremen (epd). Seit zehn Jahren unterstützt das Kinderhospiz "Löwenherz" mit ambulanten Hilfen Familien mit schwer kranken Kindern in Bremen. Das sei eine große Erleichterung, sagte am 8. Februar Jutta Hagedorn (51), die Begleiterin eines heute 18-Jährigen, der eine Muskeldystrophie hat. Der Gendefekt führt dazu, dass er immer weiter an Muskelkraft verliert und mittlerweile im Bett liegt. Die Pflege und die ständige Sorge um seinen Gesundheitszustand seien eine große Belastung, sagte die ehrenamtliche Mitarbeiterin des ambulanten Kinderhospizdienstes.
Das Kinderhospiz "Löwenherz" ist nach eigenen Angaben die zweite in Deutschland gegründete Einrichtung dieser Art. 1998 wurde das erste Kinderhospiz in Olpe in Nordrhein-Westfalen gegründet. Fünf Jahre später folgte das "Löwenherz". "Wir sehen uns als Lebensbegleiter der Familien, die einen mühseligen Weg gehen. Wir sind da und tragen mit, im Leben und im Sterben", sagt Gaby Letzing, die Leiterin des Hospizes.
Die vom Kinderhospizdienst geschulten Ehrenamtlichen entlasten deshalb die Familien. Sie spielen mit Geschwistern, unternehmen etwas mit den erkrankten Kindern und Jugendlichen und verschaffen den Eltern Zeit zum Durchatmen. Für die kranken Kinder und Jugendlichen seien sie "ein Draht nach außen", bekräftigte Hagedorn.
Die derzeit 56 Ehrenamtlichen des ambulanten Dienstes wurden in einer 120-stündigen Ausbildung auf ihre Arbeit vorbereitet. Für die Familien ist die Begleitung kostenlos. Der ambulante Dienst wird zu einem großen Teil aus Spenden finanziert. Nach Angaben von Leiterin Fanny Lanfermann werden jährlich etwa 40 Familien begleitet.