Der Georg-Dehio-Kulturpreis 2021 geht an die Kulturgemeinschaft Borussia im polnischen Allenstein-Olsztyn und an das Institut für angewandte Geschichte in Frankfurt an der Oder. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung des Deutschen Kulturforums östliches Europa soll am 7. Oktober in Berlin verliehen werden, teilte das Kulturforum am 20. April in Potsdam mit. Der Georg-Dehio-Kulturpreis wird zum zehnten Mal verliehen.

Der mit 7.000 Euro dotierte Hauptpreis sei der Kulturgemeinschaft Borussia für ihr über drei Jahrzehnte währendes Engagement zur Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes in der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugesprochen worden, hieß es. Das zivilgesellschaftliche Engagement sei besonders nachhaltig, weil Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für ihre unmittelbare Umgebung und ihre Region wahrnähmen.

Das generationsübergreifende Projekt trage dazu bei, "Ermland und Masuren neu zu denken und dabei den Widerspruch zwischen deutschen und polnischen Zeitschichten zu überwinden", hieß es weiter. Diese Arbeit von unten habe Vorbildcharakter weit über das historische Ostpreußen hinaus und sei besonders in einer Zeit erneut angespannter Beziehungen zwischen Deutschland und Polen wichtig.

Der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis geht an das Institut für angewandte Geschichte, das vor 20 Jahren aus dem Engagement von Studierenden der Europa-Universität Viadrina entstanden sei, hieß es weiter. Das Institut greife Themen auf, die sich auf die schwierigen Verflechtungen von Deutschen, Polen, Juden und Ukrainern im gesamteuropäischen Kontext bezögen.