Washington (epd). In den USA bestehen laut einer Studie bei der Impfbereitschaft Unterschiede zwischen den Religionsgemeinschaften. Jüdische Bürger und weiße Katholiken erklärten am ehesten, sie würden sich gegen Covid-19 impfen lassen oder seien bereits geimpft, heißt es in einem am 22. April veröffentlichten Bericht des Meinungsforschungsinstituts "Public Religion Research Institute" (PRRI). Bei der Erhebung vom März zeigten sich weiße Evangelikale am meisten zögerlich.
58 Prozent von 5.625 befragten US-Amerikanern sagten, sie wollten sich schnellstmöglich impfen lassen oder sie seien bereits geimpft. 19 Prozent wollten warten, um zu sehen, wie der Impfstoff bei anderen Menschen wirkt. Neun Prozent wollten nur im Fall einer Impfpflicht auf der Arbeit oder für andere Aktivitäten mitmachen. 14 Prozent gaben an, sie würden sich definitiv nicht impfen lassen.
Menschen mit höherer Bildung und der Demokratischen Partei nahestehende Befragte sind laut Studie impfbereiter als Republikaner und als Bürger mit geringerer Bildung.
85 Prozent der jüdischen Befragten gaben an, sie seien geimpft oder würden sich so bald wie möglich impfen lassen. Bei weißen Katholiken waren es 68 Prozent, bei weißen sogenannten Mainline Protestanten 63 Prozent, bei Menschen ohne religiöse Bindung 60 Prozent, bei schwarzen Protestanten 49 Prozent, bei weißen Evangelikalen 45 Prozent und bei Latino-Protestanten 43 Prozent. Den größten Anteil der Impfverweigerer gab es bei den weißen Evangelikalen mit 26 Prozent.
PRRI-Gründer Robert Jones erklärte, die Einstellung zur Religion werde bei der Haltung zum Impfen häufig vernachlässigt. Bei schwarzen Protestanten sei die Impfbereitschaft größer, wenn die Gläubigen Gottesdienste besuchten. Bei weißen evangelikalen Gottesdienstbesuchern hingegen sei die Impfbereitschaft geringerer. Zahlreiche schwarze Pastoren haben sich demonstrativ impfen lassen. Weiße evangelikale Pastoren seien "zurückhaltender" beim Impfthema.