Nach der Corona-bedingten Absage des Kölner Rosenmontagszuges 2021 wird der närrische Umzug nun im Puppenspielformat inszeniert. Dazu soll der Rosenmontagzug mit den Original-Figuren des Hänneschen-Theaters in der Wagenbauhalle des Festkomitees Kölner Karneval im Format von 1:3 nachgebaut und aufgezeichnet werden, erklärten die Veranstalter am 22. Dezember in Köln. Dabei sollen die Persiflagewagen den von Zugleiter Holger Kirsch und seinem Team geplanten Originalen für den Rosenmontagszug exakt entsprechen. Der WDR prüft den Angaben zufolge derzeit die Möglichkeit für eine Übertragung der Aufzeichnung an Rosenmontag.

Die Idee des Miniaturzuges in Kombination mit einem Puppenspielszenario sei "eine großartige Chance, einen der wichtigsten Eckpfeiler des kölschen Fasteleers trotz Pandemie einem großen Publikum zu präsentieren und den Menschen auch ein bisschen Freude und Hoffnung ins heimische Wohnzimmer zu bringen", sagte Zugleiter Kirsch. Zudem sei es gerade in Corona-Zeiten wichtig, mit der Durchführung des Umzugs "der Obrigkeit den Spiegel vorzuhalten". Die Aufzeichnung in der Wagenbauhalle biete ausreichend Platz, um eine Bühne für die Teilnehmer des Zuges und die Festwagen zu schaffen und die Hygienevorgaben einzuhalten.

Die Intendantin der Puppenspiele der Stadt Köln, Frauke Kemmerling, betonte, mit der Darstellung des Rosenmontagszuges durch das Hänneschen-Theater könne man den Zuschauern am Bildschirm klarmachen, "wie verwurzelt das Hänneschen in der Kulturgeschichte ist und welche kulturelle Bedeutung diese Symbiose zwischen Puppenspiel und Karneval hat".