Papst Franziskus genehmigt die Seligsprechungen eines im Konzentrationslager Dachau umgekommenen italienischen Widerstandspfarrers und eines Anti-Mafia-Richters. Vatikanangaben vom 22. Dezember zufolge erkannte er den heroischen Tugendgrad des kurz nach der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau gestorbenen Priesters Antonio Seghezzi an. Der Geistliche hatte sich 1943 in seiner Heimatstadt Bergamo den deutschen Besatzern gestellt. Diese hatten nach seinem Verschwinden Repressalien gegen die katholische Kirche angedroht.

Gleichzeitig erkannte der Papst die Ermordung von Rosario Livatino durch die Mafia als Martyrium an. Der Richter wurde 1990 auf offener Straße auf dem Weg zum Gericht in Agrigent erschossen. Zuvor hatte er dazu beigetragen, Korruptionsskandale in Sizilien aufzudecken und Enteignungen von Mafia-Eigentum angeordnet. Livatino sei wegen der konsequenten Übereinstimmung zwischen seinem Glauben und seinem Arbeitseinsatz ein Vorbild für alle Juristen, hatte Franziskus vor einem Jahr bei einem Treffen mit Vertretern eines nach Livatino benannten Studienzentrums betont.