Düsseldorf (epd). Die NRW-Landesregierung geht davon aus, dass ab dem 27. Dezember auch in Nordrhein-Westfalen mit den Impfungen gegen Corona begonnen werden kann. "Nordrhein-Westfalen ist bereit für den Impfstoff", sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am 16. Dezember in Düsseldorf. Man erwarte, dass die Zustimmung der zuständigen Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu dem Impfstoff der Firma Biontech/Pfizer am 21. Dezember erfolgt. Wie viele Impfdosen in einer ersten Tranche nach NRW gelangen, sei derzeit noch unklar.
Eine logistische Herausforderung sei, dass der Impfstoff bei minus 70 Grad Celsius transportiert werden müsse, betonte Laschet. Die Impfdosen sollen aus einem Lager in Belgien in zentrale Verteilstellen in NRW gebracht werden, über die Verteilung in den Kommunen entscheiden die Landkreise und kreisfreien Städte dann auf Basis der Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts. Es ist geplant, zunächst Menschen ab 80 Jahren, Bewohner in Pflege- und Senioreneinrichtungen sowie dort Beschäftigte zu impfen. Auch Beschäftigte ambulanter Pflegedienste sowie medizinischer Bereiche stehen an ersten Stelle.
Mögliche Lieferengpässen in ersten Monaten
Am 17. Dezember hatten Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mit Vertretern der Kommunen, der kommunalen Spitzenverbände, Ärztekammern und den Kassenärztlichen Vereinigungen den Stand der Vorbereitungen beraten. "Wenn der Startschuss für die Impfungen fällt, werden Impflogistik, die Impfzentren, ausreichend Personal und Material sowie ein Terminmanagement vorhanden sein", betonte Laumann. Aufgrund von möglichen Lieferengpässen könne es in den ersten Monaten aber zu Verzögerungen kommen.
Personelle Engpässe bei der Impfung erwartet Laumann jedoch nicht: Er habe "nicht den geringsten Zweifel, dass immer genügend Personal zur Verfügung steht". Laut der Landesregierung haben sich bislang 13.800 Freiwillige aus medizinischen oder pflegerischen Bereichen gemeldet, die bei der Verimpfung helfen wollen.
Rund 50 Impfzentren sind einsatzbereit
Seit dem 15. Dezember sind die 53 Impfzentren in Nordrhein-Westfalen einsatzbereit. Neben den Impfzentren setzen die Planungen auf mobile Teams etwa in Altenheimen und die eigenständige Impfung des Krankenhauspersonals. Mit dieser Struktur können laut Land schätzungsweise etwa 90.000 Impfungen pro Tag erfolgen, davon etwa 60.000 in den Impfzentren. Es ist geplant, dass die Impfstellen an sieben Tagen pro Woche von 8 bis 20 Uhr geöffnet sind.
Laschet unterstrich die Freiwilligkeit der Impfung, das bleibe "oberste Priorität". Zugleich verwies der Ministerpräsident trotz der bald anlaufenden Impfungen darauf, dass die Corona-Regeln weiterhin Bestand haben und einzuhalten seien. Minister Laumann erklärte, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in NRW derzeit bei 172,5 liege, damit habe sich die Situation gegenüber dem 1. November, dem Beginn des Teil-Lockdowns, nicht wesentlich verändert. Gleichwohl gebe es in NRW aktuell noch ausreichend Plätze zur Behandlung von Covid-19-Patienten in den Intensivstationen der Krankenhäuser.