Münster/Siershahn (epd). Die langjährige Reise des "Mahnenden Mühlsteins", Mahnmal gegen sexuellen Missbrauch, lässt sich nun in einem Buch verfolgen. Unter dem Titel "Nur ein Stein - und doch so bewegend" werden auf rund 400 Seiten die Stationen anhand von Fotos und Redebeiträgen aus den Jahren 2008 bis 2019 dokumentiert, wie das Bistum Münster am 19. August mitteilte. Die dahinter stehende Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen berichte darin auch, wie die Menschen an den verschiedenen Orten in Deutschland auf die Aktion reagierten.
Mit dem "Mahnenden Mühlstein" sollten nach Worten des Vorsitzenden der Initiative, Johannes Heibel, ein Zeichen gesetzt werden. Der 800 Kilogramm schwere Mühlstein symbolisiere hier die große Last der Opfer. Erwachsene sollten so an ihre Verantwortung gegenüber Heranwachsenden erinnert und Diskussionen angestoßen werden, erklärte er: "Die Würde und Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen darf niemals verletzt werden." Es gehe der Initiative aber ausdrücklich nicht um die Wiedereinführung der Todesstrafe, betonte Heibel.
Kunst-Aktion endete auf Petersplatz in Rom
Die Kunst-Aktion wurde 2008 ins Leben gerufen. Zehn Jahre lang rollte das mobile Mahnmal gegen Missbrauch durch Deutschland, es war unter anderem 2012 in Bonn und 2018 in Münster zu sehen. Zum Abschluss wurde der "Mahnende Mühlstein", der einen Durchmesser von 1,4 Metern hat, im vergangenen November an Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom übergeben. Der Papst würdigte den Angaben zufolge die Aktion als "ein starkes Zeichen". Die bundesweite Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen mit Sitz im rheinland-pfälzischen Siershahn unterstützt seit 1993 Betroffene.