Der diesjährige Weimar Menschrechtspreis geht an den katholischen Missionar Frater Jozef Jan Michel Kuppens aus den Niederlanden und die Menschenrechtlerin Felicia K Monjeza aus Malawi. Das habe der Stadtrat in seiner Sitzung am 15. Juli beschlossen, sagte Weimars Pressesprecher Andy Faupel am 17. Juli. Beide setzten sich gegen massive Menschenrechtsverletzungen und für die Beendigung von moderner Sklaverei auf Tabakplantagen in Malawi ein.

Frater Jos Kuppens (Jahrgang 1942) setze sich als Gründer der Menschenrechtsorganisation "Center of Social Concern" gegen die Ausbeutung insbesondere der Tabakarbeiter und ihrer Familien in Malawi ein, hieß es. Die 1996 geborene Felicia K Monjeza von der Catholic Women Organisation weise auf die Gefahren für Mädchen und Frauen durch sexuelle Ausbeutung in den Plantagen hin, leiste Aufklärungsarbeit und organisiere Kampagnen gegen Gewalt.

Vorschlag von missio

Nominiert habe das Duo das katholische Hilfswerk missio, das die gemeinsamen Projekte in Malawi begleite, erklärte Faupel. Der Preis werde am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, unter der Schirmherrschaft von ZDF-Moderatorin Gundula Gause verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro stamme aus Spenden.

Für eine Vielzahl der Menschen in dem südostafrikanischen Malawi sei die Arbeit auf den Tabakplantagen die einzige Chance, überleben zu können, hieß es. Arbeiter und Familien würden sklavenähnlich ausgebeutet. Etwa 78.000 Kinder arbeiteten auf den Feldern. Etwa 50 Prozent der Frauen und Mädchen seien während ihrer Arbeit auf den Plantagen sexueller Gewalt ausgesetzt.