Kassel/Vlotho (epd). Wegen der Corona-Pandemie haben am 22. Juni nur 16 der insgesamt 44 Autobahnkirchen in Deutschland am "Tag der Autobahnkirchen" teilgenommen. In den geöffneten Kirchen seien die Besucher zu Andachten und gemeinsamen Gebeten eingeladen worden, teilte die Akademie des Versicherers im Raum der Kirchen, die den jährlich stattfindenden Aktionstag initiiert, in Kassel mit. Den Besuchern seien zudem neben einer Parkscheibe als Erinnerung kostenlose Broschüren wie "Gebete und Lieder für unterwegs" oder ein mehrsprachiger Reisesegen angeboten worden.
Über eine Million Menschen nutzen nach Angaben zufolge jährlich das bundesweite Angebot der Autobahnkirchen. Von den Kirchen sind 19 evangelisch, acht katholisch und 17 ökumenisch getragen. Die älteste katholische Autobahnkirche steht seit 1958 in Adelsried, die älteste evangelische seit 1959 in Exter, heute ein Ortsteil von Vlotho im Kreis Herford. Sie befindet sich an der A2 Bielefeld-Hannover, an der Abfahrt Exter.
Die Autobahnkirchen laden nach Angaben der Akademie dazu ein, beim Reisen zur Ruhe zu kommen, sich zu erholen und zu besinnen. Sie seien damit ein Gegenpol zum Leben auf der Überholspur. Die Menschen schätzten vor allem die Ruhe und die Anonymität. Viele von ihnen nutzten das "Anliegenbuch", um ihre Gedanken festzuhalten, viele zündeten eine Kerze an und geben eine Spende.
Die Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen wurde 1978 gegründet. Ihr Anliegen ist es nach eigenen Angaben, christliche Werte zu fördern, indem sie sich in verschiedenen Arbeitsfeldern im Schnittpunkt von Kirche und Gesellschaft engagiert.