Münster (epd). Die Museen und Kultureinrichtungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bauen in Zeiten der Corona-Krise ihr Online-Angebot aus. Auf der neuen Homepage www.kultur-digital.lwl.org ist ein breites Spektrum an digitalen Formaten zusammengestellt worden, wie der Landschaftsverband am 26. März in Münster mitteilte. Die Angebote reichen von virtuellen Rundgängen durch Ausstellungen der 18 LWL-Museen und Kurzvideos zu einzelnen Exponaten über eine Podcast-Reihe mit historischen Themen bis hin zu Unterrichtsmaterialien für Schülerinnen und Schüler. Auch der Gratis-Download sonst kostenpflichtiger Filme ist demnach möglich. Die inklusiv gestaltete Interseite wird täglich erweitert.
Die Kultureinrichtungen des LWL sind zudem in den sozialen Medien aktiv. Das LWL-Industriemuseum mit seinen acht Standorten in Westfalen und Lippe stellt etwa auf Facebook regelmäßig Objekte aus der Sammlung vor. Rätsel und Basteltipps sollen folgen. Auf der Instagram-Seite des Industriemuseum Textilwerk in Bocholt ist regelmäßig "Quiztime". Virtuelle Besucher des Archäologiemuseums in Herne und des Museums in der Kaiserpfalz in Paderborn können sich mit Feedback und eigenen Ideen an der künftigen Programmgestaltung einbringen.
Mit Legionär M. Crassus Fenestela auf Zeitreise
Das LWL-Römersmuseum in Haltern am See gewährt auf seinem Youtube-Kanal einen Blick hinter die Kulissen. In der Video-Serie "Römer allein zu Haus" reist der römische Legionär M. Crassus Fenestela per Zeitreise in die heutige Zeit und erkundet das verwaiste Museum, das wie so viele öffentliche Einrichtungen in Deutschland wegen der Corona-Pandemie vorerst bis zum 20. April geschlossen bleiben muss.
Das LWL-Freilichtmuseum Detmold, das am 1. April eigentlich in die neue Saison starten würde, präsentiert die Jahresausstellung 2020 "Erzähl mir was vom Pferd!" vorerst online auf seiner Homepage. Für Menschen mit Sehbehinderung wurden Hörstücke entwickelt, die die einzelnen Fotografien szenisch beschreiben.
Auch das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt erstmals eine Ausstellung zuerst im Internet, wie es weiter hieß. Eine Sonderschau zum Werk des belgischen Künstlers Karel Dierickx (1940-2014) startet am Freitag mit einem Kuratorengespräch live auf Instagram. Museumsleiter Hermann Arnhold und Kuratorin Luisa Walter stellen sich dann ab 18 Uhr den Fragen der Nutzer.