Bonn (epd). Die Hilfsorganisation "Aktion Mensch" legt anlässlich der aktuellen Corona-Krise ein Soforthilfeprogramm in Höhe von 20 Millionen Euro auf. Hintergrund ist die akute Notlage von Menschen, die besonders durch die Pandemie bedroht sind und Unterstützung benötigen, wie die Organisation am 25. März in Bonn dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Dazu gehörten Menschen mit Behinderung, deren Assistenzkräfte ausfallen, und auch sozial schlechter gestellte Menschen, die durch die zunehmende Schließung von Tafeln oder anderen Einrichtungen nicht mehr mit Lebensmitteln versorgt werden können.
Die "Aktion Mensch" wolle schnell und unbürokratisch helfen. "Mit der Soforthilfe in Höhe von 20 Millionen Euro wollen wir in dieser Notlage einen Beitrag zugunsten der Menschen leisten, die besonders betroffen sind. Dringend notwendige Unterstützung durch Assistenz und Lebensmittelhilfen soll auch in der Corona-Krise gesichert bleiben", sagte Armin von Buttlar, Vorstand der nach eigenen Angaben größten privaten Förderorganisation in Deutschland.
Fördergelder beantragen können freie gemeinnützige Vereine und Einrichtungen. Sie erhalten bis zu 50.000 Euro für Personal-, Honorar- und Sachkosten, wie die "Aktion Mensch" mitteilte. Ambulante Assistenzdienste würden bei der Koordination und Organisation und bei der Gewinnung von Betreuungs- und Assistenzkräften unterstützt, Organisationen wie die Tafeln und Archen bei der Lebensmittelbeschaffung, dem Aufbau von Lieferdiensten sowie der Rekrutierung neuer Unterstützer und Helferinnen. Die Gelder können bei der "Aktion Mensch" seit dem 25. März beantragt werden.
Bernd Siggelkow, Gründer und Vorstand des christlichen Kinderhilfswerks Arche, zeigte sich "sehr froh über die Soforthilfe der Aktion Mensch", da die Menschen aufgrund der Corona-Krise nicht mehr vor Ort in den Archen versorgt werden könnten. "Da wir die Familien jetzt einzeln zu Hause besuchen müssen, um sie mit Mahlzeiten und Lebensmitteln zu versorgen, ist der Arbeitsaufwand extrem gestiegen. Und es werden immer mehr Familien, die Hilfe benötigen." Siggelkow rechnet in der nächsten Zeit mit einer Verdoppelung des Bedarfs.