In Hamburg sind zahlreiche Obdachlose unter Quarantäne gestellt worden, nachdem es einen positiven Test auf das Coronavirus in einer Unterkunft gab. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine Weitergabe des Erregers in der Einrichtung in der Friesenstraße stattgefunden habe, teilte die Sozialbehörde am 14. März mit. Auf Anordnung des Gesundheitsamtes Hamburg-Mitte wurde für alle dort untergebrachten Personen eine "häusliche Isolation" eingeleitet. Medienberichten zufolge soll es sich um rund 300 Betroffene handeln. Damit wird die üblicherweise nur zur Übernachtung genutzte Unterkunft für die kommenden 14 Tage zum dauerhaften Aufenthaltsort der obdachlosen Menschen.

Isolationsplätze in Notunterkünften

Die Maßnahmen sollen "die bestmögliche Versorgung der besonders schutzbedürftigen Menschen sicherstellen", erklärte die Hamburger Behörde. Personen mit Symptomen würden dem üblichen Verfahren gemäß getestet und innerhalb der Einrichtung isoliert untergebracht. Die jeweils angezeigte Behandlung werde gegebenenfalls unverzüglich eingeleitet. Der betroffene Standort Friesenstraße wurde demnach "bis auf weiteres" für den Publikumsverkehr geschlossen.

Für künftige Verdachtsfälle und Infizierte stehen laut Sozialbehörde im Winternotprogramm weitere Isolationsplätze in Notunterkünften bereit. Darüber hinaus bestünden zusätzliche Kapazitäten in Erstaufnahmeeinrichtungen, in denen Menschen aus dem Winternotprogramm einzeln untergebracht werden könnten.