Wie die Münchner PR-Agentur "Hüttersen Presse und Text" im Auftrag der Familie mitteilte, starb Vilsmaier am 11. Februar im Alter von 81 Jahren in München. Er sei "im Kreise seiner Töchter Janina, Theresa und Josefina" in seinem Zuhause "friedlich verstorben". Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte Vilsmaier als äußerst erfolgreichen Regisseur. Die deutsche Film- und Fernsehlandschaft verliere einen leidenschaftlichen Künstler.

Grütters sagte weiter, dass Vilsmaier Maßstäbe für filmisches Erzählen gesetzt habe. "Mit seinen deftig-sinnlichen, wirklichkeitsnahen Geschichten hat er sie alle gekriegt - die ganze Breite des Publikums hat er beeindruckt." Er habe ein Millionenpublikum für komplexe, historische Themen begeistert.

Erfolg mit "Herbstmilch"

Der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, bezeichnete Vilsmaier als einen "herausragenden Künstler, der es wie kein anderer verstand, den bayerischen Film in die Welt hinauszutragen". Vilsmaier habe seit fast 50 Jahren mit seinen Werken die Filmlandschaft maßgeblich geprägt: als Kameramann, Regisseur und Produzent.

Tatsächlich stand Vilsmaier, der zunächst eine Ausbildung in den Bereichen Kopierwerk und Kameratechnik absolviert hatte, bei vielen seiner Filme selbst hinter der Kamera. Vilsmaier war bekannt für seine Filme wie "Herbstmilch" (1989), "Schlafes Bruder" (1995), "Comedian Harmonists" (1997) und "Die Geschichte vom Brandner Kaspar" (2008). Insgesamt sieben Mal wurde er mit Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Letzter Film mit Bully Herbig

Vor "Herbstmilch" machte Vilsmaier bereits als Fernsehfilmer von sich reden. Der gebürtige Münchner schuf etwa die Mehrteiler "Ein Stück Himmel" (1982) nach den Erinnerungen von Janina David an das Leben im Warschauer Ghetto und ein Jahr später die Bergarbeiter-Saga "Rote Erde" über das Ruhrgebiet. Weitere Kinoerfolge wurden unter anderem "Rama Dama" (1991) über Münchner Trümmerfrauen oder "Marlene" (2000) über das Leben der Schauspielerin Marlene Dietrich.

Vilsmaier, geboren 1939 in München, absolvierte eine Ausbildung in den Bereichen Kopierwerk und Kameratechnik. Zeitgleich studierte er Musik am Münchner Konservatorium. Bei der Bavaria Film arbeitete er zunächst als Kameraassistent, später als Kameramann. Seit 1978 war er freischaffend. Die Regie-Arbeit an seinem letzten Film "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" konnte Vilsmaier noch abschließen. Der Film mit Michael Bully Herbig und Hape Kerkeling soll im November in die Kinos kommen.