Nach 20 Jahren an der Spitze des Evangelischen Kirchenkreises Bonn ist der Theologe Eckart Wüster am 24. Januar als Superintendent verabschiedet worden. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, sagte im Festgottesdienst, Wüster habe seine kirchlichen Ämter auf den unterschiedlichen Ebenen über viele Jahre in herausragender Weise ausgeübt.

Wüster war im Jahr 2000 zum Superintendenten gewählt und danach zweimal im Amt bestätigt worden, seit 2007 gehörte er zudem der Kirchenleitung der rheinischen Landeskirche an. Im März geht der 65-jährige Pfarrer der Kirchengemeinde Hersel, gebürtiger Wuppertaler und verheirateter Vater von vier erwachsenen Töchtern, in den Ruhestand.

Brückenbauer zwischen Kirche und Stadtgesellschaft

Der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) würdigte Wüster als einen Brückenbauer zwischen Kirche und Stadtgesellschaft, der sich für die Menschen engagiert und auch die Ökumene vorangebracht habe. Wüsters Namen verbinde sich unter anderem mit dem Neubau des Kirchenpavillons vor der Kreuzkirche mit Sozialberatung, Café und Kircheneintrittsstelle und mit der 200-Jahr-Feier der evangelischen Kirche in Bonn 2016, sagte Sridharan laut Redetext.

Der katholische Stadtdechant Wolfgang Picken lobte, Wüster habe die Zusammenarbeit zwischen evangelischer und katholischer Kirche in der Bundesstadt Bonn in herausragender Weise geprägt. Mit Engagement und Verbindlichkeit habe er dafür Sorge getragen, dass Ökumene in Bonn geschwisterlich erlebbar sei.

Wüsters Nachfolger als Superintendent ist der 53-jährige Pfarrer Dietmar Pistorius aus Troisdorf. Er wird am 13. März in sein Amt eingeführt. Der Kirchenkreis Bonn umfasst elf Kirchengemeinden in Bonn, Alfter und Bornheim mit insgesamt knapp 47.000 Gemeindemitgliedern.