Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Kältehilfen für wohnungslose Menschen auf 200.000 Euro verdoppelt. Mit den Mitteln wolle das Land obdachlosen Menschen unkompliziert helfen, damit sie nicht erfrieren, erklärte Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) am 12. Dezember in Düsseldorf. Die freien Träger der Wohnungslosenhilfe können die Fördergelder in einem unbürokratischen Verfahren beantragen, um etwa Schlafsäcke und Isomatten zu beschaffen und an Menschen zu verteilen, die auf der Straße leben. Im vorigen Winter hatte das Ministerium erstmals dafür Mittel zur Verfügung gestellt.

Laumann betonte, in Deutschland müsse niemand unter freiem Himmel leben. Es sei Aufgabe der Kommunen und Kreise, wohnungslosen Menschen eine Unterkunft anzubieten. Viele von ihnen stellten im Winter zusätzliche Notschlafplätze zur Verfügung. "Jeder Mensch hat einen Rechtsanspruch auf eine Unterbringung", sagte der Minister. "Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass es Obdachlose gibt, die diese Angebote nicht annehmen."

Rund 50 freie Träger der Wohnungslosenhilfe haben den Angaben zufolge Mittel für Kältehilfen beantragt. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ruhrgebiet und entlang des Rheins, aber auch ländliche Regionen im Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Sauer- und Siegerland werden unterstützt. Mitte 2018 waren in NRW laut Wohnungslosenstatistik des Landes knapp 45.000 Menschen wohnungslos.