Der Bund unterstützt das geplante "Haus der Einwanderungsgesellschaft" in Köln finanziell. Der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages bewilligte dazu am Donnerstag in einer Sitzung eine Summe von 22,13 Millionen Euro, wie das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (Domid) am 15. November in Köln mitteilte. Das Land NRW hat bereits eine Ko-Finanzierung für das deutschlandweit erste Migrationsmuseum zugesagt und eine Machbarkeitsstudie dazu durchführen lassen. Die Kosten belaufen sich nach derzeitigem Stand auf etwa 45 Millionen Euro.

Die Stadt Köln stellt das Gebäude - eine alte Industriehalle im rechtsrheinischen Stadtteil Kalk - zur Verfügung. Das Haus soll die Geschichte der Bundesrepublik seit 1945 interaktiv erlebbar machen. Bislang hat Domid rund 150.000 Objekte zur Geschichte der Einwanderung gesammelt. Ein kleiner Teil davon wird bereits im Bezirksrathaus in Köln-Ehrenfeld präsentiert. Ende 2023 sollen die Bauarbeiten in dem künftigen Museum abgeschlossen sein.

"Die Unterstützung des Bundes markiert einen wichtigen Meilenstein zur Verwirklichung des 'Hauses der Einwanderungsgesellschaft'", sagte der Domid-Geschäftsführer Robert Fuchs. Damit werde der Weg "für ein zentrales Haus geebnet, in der sich Deutschland als Migrationsgesellschaft erfahren kann".

Auch der stellvertretende NRW-Ministerpräsident und Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) begrüßte die Entscheidung des Bundes. "Mit dem neuen Museum möchten wir ein Zeichen setzen für eine freiheitliche und weltoffene Gesellschaft und ein Forum bieten für offene Diskussionen über Migration und seine Geschichte." Es gebe dafür kaum eine passendere Stadt als Köln, die schon immer Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt gewesen sei, sagte er. Der aus Köln stammende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, bezeichnete Köln aufgrund seiner Zuwanderungsgeschichte als "hervorragenden Standort" für das Migrationsmuseum. Das "Haus der Einwanderungsgesellschaft" könne zu einem "Ort der Erinnerungskultur und des lebendigen Austausches zu Fragen der Migration in Deutschland" werden.