Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und das katholische Hilfswerk Missio Aachen haben mehr gesellschaftliches und politisches Engagement gegen die Kampfhandlungen im Norden Syriens gefordert. Der evangelische Friedensverband erklärte am 14. Oktober in Bonn, die Türkei habe das Völkerrecht gebrochen und eine längere kriegerische Auseinandersetzung mit ungewissen Folgen begonnen. Zugleich forderte die Aktionsgemeinschaft einen gesellschaftlichen Aufschrei gegen Ungerechtigkeit und Krieg, um weiteres Leid zu verhindern. Das katholische Missionswerk Missio rief die Bundesregierung zu intensiven diplomatischen Bemühungen gegenüber der Türkei auf.

Die Kampfhandlungen müssten sofort eingestellt werden, sagte Missio-Präsident Dirk Bingener am Montag in Aachen. "Die Lage in Nordsyrien ist sehr kompliziert, es sind sehr viele Parteien mit unterschiedlichsten Interessen beteiligt, deshalb braucht es eine aktuelle diplomatische Initiative der Bundesregierung, die zu vermitteln sucht", betonte Bingener. In der nordsyrischen Grenzregion zur Türkei siedelten sunnitische und jesidische Kurden, sunnitische Araber sowie christliche Assyrer, Syro-Aramäer und Armenier.

Seit Mittwoch vergangener Woche führt die Türkei eine Offensive gegen die Kurden im Nordosten Syriens. Zuvor hatten die USA den Abzug ihrer Truppen aus der Region angekündigt. US-Streitkräfte und kurdische Einheiten hatten dort in den vergangenen Jahren gemeinsam gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" gekämpft. Die Türkei betrachtet die kurdischen Kräfte im Nordosten Syriens als Terroristen.