Die Mainzer Ethnologin Carola Lentz wird neue Präsidentin des Goethe-Instituts. Die 55-jährige Forscherin übernehme ihr neues Amt zum 19. November 2020 vom derzeitigen Präsidenten Klaus-Dieter Lehmann, teilten die Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität und das Institut am 30. September mit. Lentz, die vom Präsidium des Goethe-Instituts einstimmig gewählt wurde, werde das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland zunächst für vier Jahre leiten.

Die Ethnologie-Professorin Lentz ist stellvertretende Vize-Präsidentin der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und seit 2002 Professorin für Ethnologie und Afrikastudien an der Universität Mainz. Die Wissenschaftlerin lehrte und forschte zuvor an der Freien Universität zu Berlin sowie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Erinnerungspolitik

Kolonialismus und Erinnerungspolitik würden sehr wichtige Themen ihrer Arbeit werden, sagte Lentz bei Deutschlandfunk Kultur. Ein Schwerpunkt von Lentz' Forschungen ist Westafrika, insbesondere Ghana und Burkina Faso.

Das Goethe-Institut fördert nach eigenen Angaben mit 157 Instituten in 98 Ländern die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.