Zekeriya Altug vom türkisch-islamischen Verband Ditib vertritt seit dem 3. Oktober den Koordinationsrat der Muslime für sechs Monate in der Öffentlichkeit als Sprecher. Der Abteilungsleiter Außenbeziehungen der Ditib, der bereits im Jahr 2017 turnusgemäß das Amt innehatte, löst nun die Juristin Nurhan Soykan vom Zentralrat der Muslime (ZMD) in dem Amt ab, wie der ZMD in Köln dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte.

Im Koordinationsrat der Muslime sind seit 2007 die vier größten Moscheeverbände in Deutschland zusammengeschlossen. Dies sind neben der eng mit dem türkischen Staat verbundenen Ditib der ZMD, der Islamrat und der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ). Im Juli dieses Jahres traten drei weitere Verbände dem Dachverband bei: der Zentralrat der Marokkaner, die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken und die Union der islamisch-albanischen Zentren. Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat keinen Vorsitzenden, sondern nur einen Sprecher.

Die Sprecherwechsel im Herbst fällt traditionell mit dem 3. Oktober zusammen, an dem der Koordinationsrat der Muslime zum Tag der offenen Moschee einlädt. In diesem Jahr öffneten rund tausend muslimische Gotteshäuser in Deutschland ihre Türen unter dem Motto "Menschen machen Heimat(en)". Das Einstehen für Heimat und Solidarität seien für das friedvolle Zusammenleben wichtiger denn je, hatte der ZMD im Vorfeld erklärt.

Muslime müssten die Farben Schwarz-Rot-Gold mit Leben füllen, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek. "Wir müssen zudem deutlich machen: Alles Völkische, alles Nationalistische zerstört Heimat. Eine Heimat ohne Demokratie gibt es für uns nicht." Dazu wolle man sich "am höchsten deutschen Feiertag, dem Tag der Deutschen Einheit" bekennen.