Die Zahl der mutmaßlich von Flüchtlingen in Deutschland begangenen Straftaten ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. Im Jahr 2018 registrierten nach Daten des Bundesinnenministeriums, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegen, die Polizeibehörden 265.930 Straftaten aus dem Kreis von Asylbewerbern, Geduldeten und Ausländern mit unerlaubtem Aufenthalt. Die Düsseldorfer "Rheinische Post" (10. September) hatte zuvor über die Zahlen berichtet, die aus Antworten der Bundesregierung auf parlamentarische Anfragen der AfD-Fraktion sowie aus der polizeilichen Kriminalstatistik stammen.

Den Angaben von Ministerium und Polizei zufolge war die höchste Zahl 2016 mit bundesweit fast 290.000 Straftaten aus dem Kreis von Asylbewerbern, Geduldeten und Ausländern mit unerlaubtem Aufenthalt verzeichnet worden. Bereits 2017 hatte es einen Rückgang auf 271.171 Straftaten gegeben. Weiterhin liegen Tatverdächtige aus Syrien (25.328), Afghanistan (16.678) und dem Irak (10.225) mit weitem Abstand an der Spitze. Doch auch hier ergibt ein Vergleich mit den Vorjahren 2017 und 2016 einen sinkenden Trend.

Polizeistatistik "Zuwanderer"

Die von der Polizeistatistik als "Zuwanderer" zusammengefasste Gruppe mit Asylbewerbern, Geduldeten und Ausländern mit unerlaubtem Aufenthalt macht nach Angaben der Zeitung mit 281.628 einen Anteil von 13,8 Prozent unter den insgesamt 2,051 Millionen Tatverdächtigen in Deutschland aus. Im Vorjahr waren es demnach noch 14,2 Prozent. Rechne man den relativ großen Bereich ausländerrechtlicher Verstöße heraus, beispielsweise Verstöße gegen die Residenzpflicht, dann liege der Anteil der Gruppe "Zuwanderer" unter allen Tatverdächtigen in Deutschland 2018 nur noch bei 8,5 Prozent, hieß es. Im Vorjahr waren es nach Zeitungsangaben 8,6 Prozent.

Unter den einzelnen Straftaten gab es in der Gruppe Zuwanderer allerdings Anstiege. Bei Morden stieg die Zahl den Ministeriumsangaben zufolge von 77 im Jahr 2017 auf 98 im Jahr 2018, bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen stiegen die Zahlen von 16.853 auf 16.929. Deutlich sanken hingegen innerhalb eines Jahres unter anderem die Zahlen der Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen von 1.324 auf 1.082 sowie bei Totschlag von 312 auf 261.

In NRW bilden unter den tatverdächtigen Flüchtlingen und Asylbewerbern die Syrer mit 5.886 die größte Gruppe. Mit Blick auf alle nichtdeutschen Tatverdächtigen liegen jedoch in der Kriminalstatistik Türken mit 19.553 weit darüber. Ähnlich verhält es sich den Angaben nach in Rheinland-Pfalz mit 1.295 tatverdächtigen Syrern und 3.190 Türken. In Hessen kommen demnach die meisten tatverdächtigen Flüchtlinge aus Afghanistan (1.696). Aber auch dort waren unter den ermittelten Nichtdeutschen deutlich mehr Türken (6.486) und Rumänen (5.029).