Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium hat Unterstützung für das in wirtschaftliche Schieflage geratene Krankenhaus in Kirn zugesagt. Nach einem Krisentreffen mit Vorstandsmitgliedern der Kreuznacher Diakonie und Lokalpolitikern kündigte Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am 4. September in Mainz eine Landesverordnung an, die ab 2020 höhere Zuschüsse für Kliniken in ländlichen Regionen wie Kirn ermöglichen soll.

Ministerin: Klinik unverzichtbar für Versorgung der Bevölkerung

"Ich habe deutlich gemacht, dass das Krankenhaus in Kirn unverzichtbar ist für die Versorgung der Bevölkerung", erklärte sie. "Hier muss und wird es dauerhaft eine stationäre chirurgische und internistische Grundversorgung und eine 24-stündige Notfallversorgung geben." Auch die Kreuznacher Diakonie habe bei dem Gespräch ihre "sehr deutliche Bereitschaft" erklärt, das Krankenhaus weiter zu betreiben. Ihr Ministerium sei bereit, die nötige Neuaufstellung des Krankenhauses zu begleiten.

Die Stiftung Kreuznacher Diakonie, eines der größten Sozialunternehmen in Rheinland-Pfalz, hatte im Juli bekanntgegeben, dass sie 2018 Verluste in Höhe von über zehn Millionen Euro erwirtschaftet hatte. Die sechs Krankenhausstandorte in Bad Kreuznach, Kirn, Simmern, Neunkirchen und Saarbrücken hätten ausnahmslos rote Zahlen geschrieben. Als besonders schwierig hatte der Vorstand dabei die Situation in Kirn eingeschätzt, wo der neue Landeskrankenhausplan eine Verkleinerung auf lediglich 88 Betten vorsieht. Für diesen Standort sollten mehrere mögliche Szenarien geprüft werden, auch eine Schließung sei denkbar, hatte es zunächst geheißen.