Zwei Jahre nach einer brutalen Militäroffensive in Myanmar, in deren Verlauf mehr als 740.000 muslimische Rohingya nach Bangladesch geflohen sind, haben die Flüchtlinge an die Verbrechen erinnert. Zum "Rohingya-Völkermord-Gedenktag" versammelten sich am 25. August in einem der Camps im Distrikt Cox's Bazar Hunderttausende Teilnehmer, wie die bangladeschische Zeitung "Dhaka Tribune" berichtete.

Die Flüchtlinge verlangten erneut Garantien für eine sichere Heimkehr nach Myanmar. Insgesamt beherbergt Bangladesch etwa eine Million muslimische Rohingya. Auch anderswo auf der Welt fanden Gedenkveranstaltungen statt oder waren geplant, darunter in Südkorea, Großbritannien, Irland und Kanada.

Die UNO-Flüchtlingshilfe forderte unterdessen langfristige Hilfe vor allem für die jungen Flüchtlinge in Bangladesch. "Nach der ersten lebenswichtigen Nothilfe, müssen wir insbesondere den Kindern Perspektiven für die Zukunft geben", erklärte der Geschäftsführer der Organisation, Peter Ruhenstroth-Bauer, in Bonn. Dazu zähle auch Bildung.  

Forderung nach Staatsbürgerschaft

Erst vor wegen Tagen war ein neuer Versuch gescheitert, erste Gruppen von 3.500 Rohingya zu repatriieren. Wie schon im November 2018 hatte sich niemand bereit erklärt, freiwillig über die Grenze zu gehen. Die Flüchtlinge verlangten, dass Myanmar ihnen zuvor die Staatsbürgerschaft verleihen müsse. Auch müssten sie das Recht haben, in ihre angestammte Heimat im westlichen Bundesstaat Rakhine zurückzukehren.

Nachdem die Rohingya-Miliz Arsa Ende August 2017 Dutzende Polizeiposten im Rakhine-Staat überfallen und zwölf Sicherheitskräfte getötet hatte, nutzte Myanmars Armee die Angriffe, um unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung gegen die gesamte Rohingya-Bevölkerung vorzugehen. Den Streitkräften werden Morde, Massenvergewaltigungen, Folter und das Niederbrennen Hunderter Dörfer vorgeworfen. UN-Ermittler sprechen von Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.