Die eifrigsten Buchkäufer Deutschlands leben nach wie vor im Rhein-Main-Gebiet. Am meisten Geld für Bücher gaben im vergangenen Jahr die Bürger von Bad Homburg vor der Höhe mit 165 Euro pro Kopf aus, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt am Main mitteilte. Auf Platz zwei landeten die Bürger von Bad Soden am Taunus, die Bücher für durchschnittlich 160 Euro pro Kopf erwarben. Am drittmeisten gaben die Starnberger bei München mit 158 Euro pro Kopf aus. Erhoben wurden die Daten vom Markforschungsunternehmen Nexiga.

Am wenigsten brachten der Berechnung zufolge die Bürger von Eisleben in Sachsen-Anhalt und Ilmenau in Thüringen für Bücher auf, jeweils durchschnittlich 82 Euro pro Kopf. Deutschlandweit zeigt sich bei den Buchkäufen ein Gefälle ähnlich der Verteilung der Kaufkraft insgesamt. Am meisten Geld für Bücher wird in den Ballungsräumen ausgegeben, außer um Frankfurt und München auch um Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart.

Dabei gibt es weiterhin ein Ost-West-Gefälle: Die Bürger in den östlichen Bundesländern gaben im Durchschnitt weniger Geld für Bücher aus. Hier ragte im Wesentlichen der Speckgürtel um Berlin mit Potsdam über den Bundesdurchschnitt hinaus. Jedoch habe sich die Kaufkraftschere zwischen Ost und West "ein Stückchen weiter geschlossen".

Frauen lesen häufiger

Nicht nur die Regionen, auch die Geschlechter machen beim Buchkauf einen großen Unterschied. 64 Prozent der Frauen (2017: 66 Prozent) haben nach einer Allensbacher Marktanalyse im vergangenen Jahr Bücher gekauft, bei den Männern waren es 48 Prozent (2017: 51 Prozent). Bei der Leselust ist der Geschlechterunterschied größer: 39 Prozent der Frauen greifen täglich oder mehrmals in der Woche nach einem Buch, aber nur 23 Prozent der Männer.

Einen noch größeren Unterschied beim Buchkauf macht die Schulbildung aus: 38 Prozent der Bürger mit Hauptschule (2017: 41 Prozent) haben im vergangenen Jahr Bücher gekauft gegenüber 77 Prozent mit Abitur (2017: 78 Prozent). Mehrmals in der Woche lesen von den Bürgern mit Hauptschulabschluss 21 Prozent, bei den Bürgern mit Abitur waren es 48 Prozent.

Dagegen spielt die Höhe des Einkommens eine geringere Rolle beim Buchkauf, und bei der Leselust ist kaum ein Unterschied zwischen Arm und Reich festzustellen. Während Bürger mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro zu 30 Prozent (2017: 32 Prozent) mehrmals in der Woche lesen, sind dies 34 Prozent (2017: 36 Prozent) bei denjenigen mit einem Nettoeinkommen über 3.000 Euro.