Insgesamt 1.794 Stellungnahmen von Pfarrgemeinde-, Pfarreien-, Verwaltungs-, Kirchengemeinde- und Dekanatsräte sowie von Pfarrern und Dechanten sind zur geplanten Trierer Bistumsreform eingegangen. Die Beteiligung mit einer Quote von rund 95 Prozent übertreffe seine Erwartungen, sagte Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg. Das Bistum plant zum Januar 2020 mit der Schrumpfung der rund 900 Pfarreien auf 35 "Pfarreien der Zukunft" zu starten. Unter den Befragten bewerteten 32 Prozent die Umsetzung positiv, 31 Prozent neutral und 37 Prozent negativ, wie es hieß.

Die Ablehnung sei vor allem unter den Pfarrern und Verwaltungsräten hoch, bei Pfarr- und Kirchgemeinderäten im Vergleich geringer. Kritikpunkte sind dem Bistum zufolge mögliche weite Wege in der Seelsorge oder der drohende Verlust von Identität. Fragen gebe es auch zur Arbeitsweise der Gremien oder dem Zusammenspiel der verschiedenen Organe. Auch äußerten die Befragten Unzufriedenheit mit dem Raumzuschnitt oder der geplanten Vermögensverwaltung, wie es hieß. Zudem bestehe Angst vor Überforderung von Ehrenamtlichen oder vor einer Distanz zwischen Leitungsteam und Pfarrei.

Der Generalvikar betonte, dass es sich bei der Anhörung nicht nur um einen formalen Akt gehandelt habe. Es gebe Themen wo Veränderung nötig sei, bei anderen müsse die Kommunikation verbessert werden. Aufgrund der Kritik am bisher geplanten Einkammersystem für den Rat der Pfarrei ist dem Bistum zufolge nun ein Zweikammersystem mit Pastoral- und Vermögenskammer geplant. Der Vorsitz der Pastoralkammer sei für einen Laien, der für die Vermögenskammer beim Pfarrer im Leitungsteam vorgesehen. Den Ratsvorsitz solle der Vorsitzende der Pastoralkammer führen.