Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat eine große Ungleichheit bei der Lohnverteilung angeprangert. Laut einer am 4. Juli in Genf vorgestellten weltweiten Studie der ILO erhalten die am besten verdienenden oberen zehn Prozent der Arbeitnehmer 49 Prozent der gesamten globalen Lohnsumme.

Auf der anderen Seite erhalten laut ILO die unteren 50 Prozent der Arbeitnehmer nur 6,4 Prozent der gesamten globalen Lohnsumme. Die unteren 20 Prozent, rund 650 Millionen Menschen, beziehen den Angaben nach sogar nur weniger als ein Prozent der globalen Lohnsumme.

Die ILO-Statistiker rechneten aus, dass die ärmsten zehn Prozent der Beschäftigten mehr als drei Jahrhunderte arbeiten müssten um genauso viel zu verdienen wie oberen zehn Prozent in einem Jahr erhalten.

Die Lohnungleichheit sei in armen Ländern besonders stark ausgeprägt, hieß es. So erhalten in den Ländern Afrikas südlich der Sahara die untere Hälfte der Arbeitnehmer nur 3,3 Prozent der Saläre. In den Ländern der Europäischen Union hingegen verdienen die unteren 50 Prozent knapp 23 Prozent der Lohnsumme.

In die Berechnungen flossen Daten aus 189 Ländern ein. Die vor 100 Jahren gegründete ILO mit Sitz in Genf ist eine Sonderorganisation der UN.