Der US-Religionshistoriker Paul Harvey hat den James W.C. Pennington Award der Universität Heidelberg erhalten. Geehrt werde ein Wissenschaftler, der zur afroamerikanischen Geschichte forscht und auf diesem Gebiet wegweisende Arbeiten vorgelegt habe, teilte die Universität am 2. Juli mit. Der Preis erinnert an den amerikanischen Pfarrer und ehemaligen Sklaven James W.C. Pennington, der 1849 in Heidelberg als erster Afroamerikaner die Ehrendoktorwürde einer europäischen Universität erhielt. Die Auszeichnung ist mit einem einmonatigen Forschungsaufenthalt in Heidelberg verbunden.

Der Preisträger und Buchautor Harvey hat an der University of Colorado in Colorado Springs eine Professur für Geschichte inne. Aktuell befasst er sich mit dem Werk des einflussreichen afroamerikanischen Philosophen, Theologen und Bürgerrechtsaktivisten Howard Thurman (1899 bis 1981).

Der Preis wird zum achten Mal vom Heidelberg Center for American Studies (HCA) und der Theologischen Fakultät vergeben. Mit dem James W.C. Pennington Award werden hervorragende Wissenschaftler geehrt, die die afroamerikanische Geschichte im atlantischen Raum erforschen.

Der 1809 geborene Pennington entkam mit 18 Jahren der Sklaverei, lernte Lesen und Schreiben und wurde 1838 Pfarrer in der Presbyterianischen Kirche. Auf dem Weltfriedenskongress in Paris lernte Pennington 1849 den Heidelberger Theologen Friedrich Carové kennen. Dieser war von ihm so beeindruckt, dass er seine Universität davon überzeugte, Pennington die Ehrendoktorwürde in Theologie zu verleihen.