Düsseldorf (epd). Angesichts des Klimawandels und der Häufung langer Trockenperioden hat der NRW-Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) von der Landesregierung mehr Einsatz für die nachhaltige Bewirtschaftung des Grund- und Oberflächenwassers gefordert. Der Umweltverband sprach sich am 27. Juni unter anderem dafür aus, die anstehenden Verlängerungen der wasserrechtlichen Erlaubnisse zur Entnahme und Ableitung von Grundwasser für die Entwässerung der Tagebaue Hambach und Garzweiler nicht zu erteilen. Allein zur Trockenlegung der Braunkohlentagebaue im Rheinischen Revier werden den Angaben zufolge pro Jahr etwa 509,6 Millionen Kubikmeter Grundwasser gefördert.
"Die Landesregierung tut viel zu wenig in Sachen Klimaschutz und droht auch bei der Bewältigung der durch den Klimawandel bedingten Folgen zu scheitern", mahnte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. "Es darf nicht sein, dass durch den fortgesetzten Raubbau an der Ressource Wasser die natürlichen Lebensgrundlagen zerstört werden." Notwendig sei deshalb "eine restriktivere Gewässerbewirtschaftung".
BUND-Gewässerschutzexpertin Monika Raschke ergänzte, immer mehr Oberflächengewässer trockneten im Sommer aus, auch wegen der gesunkenen Grundwasserstände. "Illegale Entnahmen - auch der Landwirtschaft - verschärfen die Situation zusätzlich", unterstrich Raschke. Wasserentnahmen für die intensive landwirtschaftliche Bewässerung oder zur Tränkung großer Viehbestände müssten grundsätzlich genehmigungs- und kostenpflichtig werden.