Köln, Berlin (epd). Ältere Menschen haben offenbar überwiegend eine positive Einstellung zum Alter. Zudem hätten sie laut einer aktuellen Studie trotz gesundheitlicher Einschränkungen eine starke Widerstandsfähigkeit, erklärten die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Bundesgesundheitsministerium am 16. Mai in Berlin. Das seien erste Ergebnisse einer Hochaltrigkeitsstudie, die am Donnerstag bei der 6. Bundeskonferenz der Bundesgesundheitszentrale in Berlin vorgestellt wurde. Das hohe Alter werde aber auch als Herausforderung für die Psyche betrachtet.
Studie "Altern in Balance"
Die Parlamentarische Staatssekretärin vom Bundesgesundheitsministerium, Sabine Weiss (CDU), unterstrich angesichts der Studienergebnisse, es sei wichtig, soziale Teilhabe von älteren Menschen zu stärken. Bundesweit seien heute bereits sechs Prozent der Bevölkerung 80 Jahre und älter. "Ressourcen im Alter zu stärken, ist angesichts des demografischen Wandels von großer Bedeutung", erklärte Weiss. Die Studie "Altern in Balance: Herausforderungen und Chancen des hohen Alters für das Individuum, die Gesellschaft, die Kultur" wurde im Auftrag der Bundesgesundheitszentrale vom Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg durchgeführt.
Die Leiterin der in Köln ansässigen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Heidrun Thaiss, erklärte, die Studie zeige, dass Lebenszufriedenheit und Gesundheit sowohl vom Grad der Pflegebedürftigkeit sowie von Bildung, Einkommen und sozialer Teilhabe abhängig ist. Wichtige Faktoren seien dabei die soziale und die körperliche Aktivität. Deshalb liege ein Schwerpunkt der Arbeit der Bundesgesundheitszentrale auf der Bewegungsförderung in den verschiedenen Lebenswelten älterer Menschen.
Der Leiter der Studie, Andreas Kruse, erklärte, die Studienergebnisse belegten eine überwiegend positive Lebenseinstellung der Befragten. Auch auf das Alter blickten sie größtenteils positiv. Zugleich werde das hohe Alter auch als wirkliche Herausforderung betrachtet. Stark ausgeprägt sei älteren Menschen die verantwortliche Selbst- und Weltgestaltung sowie gesundheitsbezogenes Engagement.
Themen der am 16. Mai in Berlin tagenden Bundeskonferenz waren den Angaben zufolge unter anderen die Förderung von Mobilität, Teilhabe und Lebensqualität älterer Menschen sowie die Gesundheit pflegender Angehöriger.