Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers öffnet homosexuellen Paaren den Weg zur kirchlichen Trauung. Die Synode beschloss am 15. Mai in Hannover einstimmig eine schriftliche Handreichung, nach der gleichgeschlechtliche Paare vor dem Traualtar künftig genauso behandelt werden wie Beziehungen von Frau und Mann. Beide Formen der Trauung sind in Deutschlands größter evangelischer Landeskirche damit völlig gleichgestellt.

Mit der liturgischen Handreichung reagiert die Landeskirche auf die Entscheidung des Bundestages zur "Ehe für alle" vom 20. Juni 2017. Die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare ist unter den 20 Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterschiedlich geregelt. In acht Landeskirchen gilt bereits die "Trauung für alle", darunter Oldenburg, Bremen und die Evangelisch-reformierte Kirche sowie die Kirchen in Hessen. Andere Landeskirchen sehen Segnungen in öffentlichen Gottesdiensten vor. In Württemberg und Schaumburg-Lippe sind nichtöffentliche Segnungen möglich.