Das Deutsche Islamforum wird zunächst unter dem selben Namen weitergeführt. Das Dialogforum entschied sich am 30. April gegen eine Umbenennung in Deutsches Religionsforum. Auf der nächsten Sitzung im November werde sich das Gremium aber noch einmal mit dem Thema befassen, kündigte der Moderator des Forums, Jürgen Micksch, an. Dann seien wahrscheinlich auch die großen muslimischen Verbände wie der Zentralrat der Muslime, der türkisch-islamische Verband Ditib und der Verband der islamischen Kulturzentren VIKZ vertreten, von denen am 30. April keine Vertreter anwesend waren.

Gegen die Umbenennung hatten insbesondere Abdullah Uwe Wagishauser von der islamischen Reformgemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat und Eren Güvercin von der Alhambra-Gesellschaft plädiert. Das Deutsche Islamforum habe sich zumindest nach innen als Marke bewährt, sagte Güvercin. Eine Ausweitung um jüdische oder christliche Themen werde die Vertreter der großen muslimischen Verbände vermutlich von einer Teilnahme abhalten. Micksch dagegen plädierte für eine Umbenennung in Deutsches Religionsforum, "weil eine Fokussierung auf islamische Themen Islamfeindlichkeit erzeugen kann" und es auch spannende Themen im Judentum und im Christentum gebe.

Das 2002 gegründete Deutsche Islamforum arbeitet unter dem Dach des Abrahamischen Forums in Deutschland. Es diskutiert zweimal pro Jahr über Themen, die das Zusammenleben von Muslimen und Nichtmuslimen betreffen. An dem Forum nehmen Vertreter der Islam-Verbände, der Ahmadiyyas, der Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa, der Deutschen Muslim-Liga und der Türkischen Gemeinde in Deutschland sowie der Innenministerien der Länder, des Verfassungsschutzes des Bundes und der Länder, der Gewerkschaften, anderer Religionsgemeinschaften in Deutschland und der Wissenschaft teil.