Mit Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung müssen Atomwaffengegner rechnen, die am 30. April das Gelände des Bundeswehrfliegerhorstes in Büchel in der Eifel betreten haben. Sie hätten Zäune durchtrennt und seien unter ihnen hindurch auf das Gelände gekommen, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Aktivisten vermuten auf dem Luftwaffenstützpunkt die letzten 20 US-Atomwaffen auf deutschem Boden.

In den vergangenen Jahren haben Atomwaffengegner immer wieder das Gelände des Stützpunkts betreten. So kam es auch immer wieder zu Gerichtsprozessen und Verurteilungen.

Die 17 Aktivisten haben nach eigenen Angaben Schilder mit der Aufschrift "Ziviler Sicherheitsbereich! Betreten erwünscht. Kein Atomwaffengebrauch! Die Zivilgesellschaft" angebracht und den Raum zwischen zwei Umzäunungen für ein "atomwaffenfreies Picknick" genutzt. Ziel sei es, den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland und ein Verbot von Atomwaffen durchzusetzen.

Die aktuelle Aktion war den Angaben zufolge Teil der jährlichen 20-wöchigen Aktionspräsenz der Kampagne "Büchel ist überall - atomwaffenfrei jetzt" von mehreren Friedensorganisationen. So wird unter anderem für den 7. Juli die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, zu einem kirchlichen Aktionstag mit Gottesdienst für das UN-Atomwaffenverbot erwartet.