Mit dem Theaterpreis des Bundes werden in diesem Jahr elf Bühnen aus dem gesamten Bundesgebiet geehrt - davon zwei aus Nordrhein-Westfalen. Die diesjährigen Gewinner beeindruckten durch außergewöhnliche Produktionen, ihr künstlerisches Gesamtprogramm oder durch strukturelle Zukunftsentscheidungen, die bundesweite Aufmerksamkeit und Wertschätzung verdienten, hieß es in einer Erklärung von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) anlässlich der Bekanntgabe der Preisträger am 24. April. Die Preisverleihung findet am 27. Mai im thüringischen Gera statt.

Zu den Preisträgern zählen das Theater Thikwa Berlin, das Piccolo Theater Cottbus, das Theater Erlangen, die Theaterwerkstatt Pilkentafel Flensburg, das Boat People Project aus Göttingen, die Oper Halle, das Helios Theater aus Hamm, das Puppentheater Magdeburg, das Landestheater Schwaben in Memmingen, der Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim sowie Theater Rampe aus Stuttgart. Jede Auszeichnung ist den Angaben zufolge mit einem Preisgeld von 75.000 Euro verbunden. Insgesamt habe es 119 Bewerbungen gegeben.

Das Helios Theater hat der Jury zufolge seit dem Umzug vom Gründungsort Köln nach Hamm seine Strahlkraft als Kinder und Jugendtheater kontinuierlich ausgebaut. Mit der biennalen Ausrichtung des internationalen Theaterfestivals "hellwach" und durch die Vernetzungsarbeit vor Ort mit Schulen oder im interkulturellen "Café Welt" für geflüchtete Familien gelinge dem Theater der Bogen von kommunalem zu internationalem Engagement.

Der Ringlokschuppen Ruhr sei wiederum eines der wichtigsten freien Produktionshäuser der Republik, urteilte die Jury. Es habe sich in den vergangenen 15 Jahren zu einem fixen Knotenpunkt im Netzwerk der Performing Arts entwickelt. "Das Programm des Ringlokschuppens befragt die Hierarchien des Theaters - und damit ist immer auch die gesellschaftliche Bühne angesprochen - lustvoll und klug", erklärte die Jury.

"Mit dem Theaterpreis des Bundes, der sich vor allem an kleinere und mittlere Häuser richtet, zeichnen wir in diesem Jahr wieder Theater aus, die vor Ort gesellschaftlich wichtige Debatten anstoßen und die das Leben der jeweiligen Stadtgesellschaften aktiv mitgestalten", sagte Grütters. Dafür bräuchten diese Theater Mut zum künstlerischen Experiment, nicht selten müssten sie auch ihre künstlerische Freiheit verteidigen. Die Auszeichnung sei auch als "Ermutigungspreis" gedacht, mit dem die prämierten Bühnen in ihrem Engagement bestärkt werden sollen. Zugleich solle das Preisgeld den Häusern einen weiteren finanziellen Spielraum für ihr künstlerisches Programm eröffnen.