Die Frankfurter Professorin und Islam-Expertin Susanne Schröter erhält im Streit um eine von ihr organisierte Tagung zum muslimischen Kopftuch die Unterstützung ihrer Universität. "Im Rahmen der Wissenschaftsfreiheit steht es den Fachbereichen, Instituten und Professuren nicht nur frei, Veranstaltungen in eigener Regie und mit eigener thematischer Ausrichtung zu gestalten. Es ist vielmehr ausdrücklich Teil ihrer Aufgaben", heißt es in einer am 26. April veröffentlichten Stellungnahme der Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, Birgitta Wolff. Das Präsidium sei keine "Diskurspolizei".

Die Frankfurter Islam-Expertin erlebt derzeit einen Shit-Storm in den sozialen Netzwerken. Im Fokus steht die von ihr ins Leben gerufene Konferenz zur Rolle des Kopftuchs an der Goethe-Universität Frankfurt. Unter dem Hashtag "Schröter_raus" fordern einige Studierende eine Absage der Veranstaltung am 8. Mai sowie ihren Rücktritt als Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam. Sie werfen der Professorin anti-muslimische Ressentiments vor. Der Instagram-Account der Gruppe "Uni gegen Antimuslimischen Rassismus" wurde mittlerweile gelöscht.

Debatte über Ausstellung

Sätze wie "Schröter_raus" würden außerhalb jeglichen sowohl wissenschaftlichen als auch demokratischen Diskurses stehen, heißt es weiter in der Stellungnahme der Universität. Sie seien inakzeptabel. "Solche Äußerungen haben nichts mit den Qualitätsansprüchen eines akademischen Diskurses zu tun und sind allen, die sich als Mitglieder unserer Universität bezeichnen, unwürdig."

Der Leiter der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, der frühere Grünen-Abgeordnete Volker Beck und der Islamismus-Experte Ahmad Mansour solidarisierten sich auf ihren Twitter-Profilen mit der Professorin. Schröter selbst schreibt auf ihrer Facebookseite: "Ich möchte mich bei euch allen für die unglaubliche Solidarität bedanken. Ihr seid großartig!"

Unter dem Titel "Das islamische Kopftuch - Symbol der Würde oder der Unterdrückung?" sind für den 8. Mai sieben Referentinnen und Referenten geladen. Mit dabei sind unter anderen die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer und Khola Maryam Hübsch, Mitglied der Ahmadiyya-Gemeinde und Trägerin eines Kopftuchs. Im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst wird derzeit die Ausstellung "Contempoary Muslim Fashions" gezeigt. Die Ausstellung steht in der Kritik, das Kopftuch zu verharmlosen. Die Tagung hatte Schröter als Reaktion auf die Debatte um die Ausstellung organisiert.