An der Spitze des Deutschen Kulturrates steht erstmals in der 38-jährigen Geschichte des Spitzenverbandes eine Frau. Der Sprecherrat des Kulturrates wählte am 20. März die Musikwissenschaftlerin und Direktorin der in Remscheid ansässigen Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW, Susanne Keuchel, zur Präsidentin, wie der Spitzenverband der Bundeskulturverbände in Berlin mitteilte. Sie folgt auf den Cellisten und Dirigenten Christian Höppner, der den Kulturrat seit 2013 als Präsident leitete.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sprach von einem guten Signal an Kultureinrichtungen in ganz Deutschland. "Auf weibliche Vorbilder wie Susanne Keuchel kommt es an, wenn wir sicherstellen wollen, dass künftig noch mehr Frauen an den Schaltstellen der Kultur und Medien sitzen", sagte Grütters. Grütters fördert nach eigenen Angaben das Projektbüro "Frauen in Kultur und Medien" beim Deutschen Kulturrat. Geschäftsführer des Kulturrates bleibt weiterhin Olaf Zimmermann.

Keuchel nannte als drängende Herausforderungen für Kunst und Kultur unter anderem Globalisierung, Populismus, Digitalisierung und die Nachhaltigkeitsagenda 2030. Der Deutsche Kulturrat wurde 1981 als politisch unabhängige Arbeitsgemeinschaft kultur- und medienpolitischer Organisationen und Institutionen von bundesweiter Bedeutung gegründet mit dem Ziel, der "Dachverband der Dachverbände" zu werden. Mitglieder sind unter anderem der Deutsche Musikrat, die Deutsche Literaturkonferenz, der Deutsche Kunstrat, der Deutsche Designtag und der Rat für Baukultur und Denkmalkultur.