Die Evangelische Kirche von Westfalen hat die Kirchenrätin Daniela Fricke zur Beauftragten für Missbrauchsopfer berufen. Die 51-jährige Theologin werde den Opfern von Missbrauch und Gewalt in der Kirche als Ansprechperson zur Verfügung zu stehen, teilte die westfälische Kirche am 18. Februar in Bielefeld mit. Zu ihren Aufgaben gehöre unter anderem, zu beraten, Hilfen zu vermitteln, die Aufklärung zu befördern und für die Ansprüche der Opfer einzutreten.

Präventionsausbau

Mit der hauptamtlichen Beauftragten für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung setze die westfälische Kirche eine klares Zeichen und schaffe eine handlungsfähige Struktur im Kampf gegen Missbrauch, erklärte die westfälische Landeskirche weiter. Fricke werde die Landeskirche sowie Kirchengemeinden und Kirchenkreise beim konsequenten und angemessenen Umgang mit Fällen unterstützen. Zudem soll die Beauftragte das bereits vorhandene System der Prävention im Bereich der westfälischen Kirche ausbauen und auf eine gesetzliche Grundlage stellen.

Es müsse auf allen Ebenen der Kirche "ein wirksames System von Prävention, Intervention und Aufarbeitung entstehen", erklärte die künftige Beauftragte. Fricke soll auch die systematische Aufarbeitung von Vorgängen in der Vergangenheit weiter vorantreiben.

Die 1967 geborene Fricke war von 1999 bis 2015 Pfarrerin im Kirchenkreis Vlotho, bevor sie als Referentin für Seelsorge und Beratung ins Bielefelder Landeskirchenamt berufen wurde. Der Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung fiel nach Angaben des Landeskirchenamtes bereits in dieser Zeit in ihren Aufgabenbereich. Künftig werde sie ihren Dienst ganz auf diese drängende Aufgabe konzentrieren, hieß es.