Der Einfluss von Binnenschiffen auf die Stickstoffdioxid-Konzentration in den Städten ist nach Ansicht der Bundesregierung gering. Die nachweisbaren Wirkungen der Binnenschifffahrt seien "stark auf die Flussnähe beschränkt", heißt es in einer Antwort des Bundes auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. So nehme laut Untersuchungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde die durch die Binnenschifffahrt verursachte "mittlere Stickstoffdioxidzusatzbelastung überproportional und sehr schnell mit der Entfernung von der Fahrrinne ab", hieß es. Zuerst hatte die in Düsseldorf erscheinenden "Rheinische Post" (15. Februar) darüber berichtet.

Die Untersuchungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde stammen den Angaben nach aus dem Jahr 2015. Geprüft wurde die Stickstoffdioxid-Konzentration am Niederrhein bei Wesel, am Mittelrhein bei Köln und Bonn, am Oberrhein südlich von Karlsruhe und an der Spree in Berlin. Der Grenzwert sei oft schon im Uferbereich "deutlich unterschritten worden", heißt es dem Bericht. Entscheidender als das Tempo seien bei Schiffen die Strömung, Gewässertiefe oder Ladung. Den Nutzen eines Tempolimits für Binnenschiffe zieht die Bundesregierung deshalb in Zweifel.

Im Zusammenhang mit Diesel-Fahrverboten für Pkw und Lkw in den Innenstädten war auch ein Tempolimit für Binnenschiffe diskutiert worden. Die Bundesregierung verwies in ihrer Antwort darauf, dass in Kanälen - also Wasserstraßen ohne Strömung - ein solches Tempolimit bereits bestehe.