Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) hat einen stärkeren Blick auf Integrationsmöglichkeiten für Flüchtlinge angemahnt. "Diese starke Fokussierung auf Rückkehr statt Integration besorgt und ärgert uns", erklärte Vorstand Christian Heine-Göttelmann am 11. Januar in Düsseldorf. Die Parteien der Mitte hätten sich auch durch den Druck von der AfD und CSU ein Stück nach rechts bewegt. Er wies darauf hin, dass jeder Asylbewerber ein individuelles Recht auf Asyl habe, das zunächst geprüft werden müsse, bevor die Rückkehr empfohlen werde.

In der Flüchtlingsdebatte plädierte Heine-Göttelmann für mehr sachliche Aufklärungsarbeit. "Eine wirkliche Verdrängung in den Sozialsystemen beobachten wir nicht", betonte er. "Kein Arbeitsloser, kein Jugendlicher bekommt weniger Unterstützung, weil Flüchtlinge da sind."

Konkurrenzen gebe es aber, vor allem auf dem angespannten Wohnungsmarkt. Die Wohnungsnot sei zur neuen sozialen Frage geworden, erklärte der Diakonie-Vorstand und forderte einen nationalen Plan gegen Wohnungslosigkeit sowie mehr Investitionen in den sozialen Wohnungsbau. "Auch Kirche und Diakonie können hier mit eigenen Grundstücken und Kapital ein Vorbild sein und bezahlbaren Wohnraum schaffen und fördern", erklärte er.