Katholische und evangelische Theologinnen und Theologen haben das Ökumenische Institut für Friedenstheologie (ÖFT) gegründet. Die 18 Gründungsmitglieder beschlossen in Köln "die erste Forschungseinrichtung, die sich im Raum der Volkskirchen auf friedenstheologische Fragen spezialisiert", wie der katholische Theologieprofessor Thomas Nauerth aus Bielefeld am 14. Januar mitteilte. Die Koordination des ÖFT liege derzeit bei dem baden-württembergischen Pfarrer Rainer Schmid.

Derzeit werde in mehreren evangelischen Landeskirchen Deutschlands und in der katholischen Kirche verstärkt über das Thema Frieden nachgedacht, erklärte der elsässische Theologe Theodor Ziegler. Zunehmend werde erkannt, dass bei internationalen Konflikten "nicht das Militär, sondern nur gewaltfreie Mittel nachhaltig zu Sicherheit und Frieden führen". Das Institut wolle diese friedensethischen Prozesse theologisch unterstützen und begleiten.

Projekte und Forschung

Das Ökumenische Institut für Friedenstheologie verstehe sich als Vernetzungsstelle friedenstheologischer Projekte und Forschung, ergänzte Koordinator Schmid. Es wolle "klassisch-theologische Grundfragen in Hinsicht auf Theorie und Praxis der Gewaltfreiheit neu denken und artikulieren". Geplant seien dazu Seminare, Veröffentlichungen und Stellungnahmen.

Unter den Gründerinnen und Gründern sind unter anderem auch die Kirchenrätin der Evangelischen Kirche im Rheinland, Anja Vollendorf, die badische Oberkirchenrätin Karen Hinrichs, Mauricio Salazar von der Evangelischen Akademie Bad Boll, der Franziskaner Bruder Stefan Federbusch und der frühere Schülerreferent im Erzbistum Köln, Heribert Graab.