Nordrhein-Westfalen ist ein Einwanderungsland, in dem Integration gelingt: Diese Botschaft will die Landesregierung mit ihrer neuen Kampagne #IchDuWirNRW vermitteln, wie Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) am 5. Dezember in Düsseldorf erläuterte. Im Internet und auf 1.600 Plakaten landesweit werden Vorbilder präsentiert, die Mut machen sollen, sich für Integration und gegen gesellschaftliche Vorurteile einzusetzen.

Ziel der Kampagne sei es, negativer Berichterstattung und Hetze in sozialen Netzwerken etwas entgegenzusetzen, sagte Stamp. "Wir richten uns damit an die gesamte Gesellschaft, da wir davon überzeugt sind, dass wir einen umfassenden Wertediskurs brauchen." Gerade in Zeiten von Fake News und rechtem Populismus sei es notwendig, den Wert von Integration und gesellschaftlicher Vielfalt zu betonen.

Positive Integrationsgeschichten als Vorbild

Im Mittelpunkt der Kampagne stünden Menschen mit einer positiven Integrationsgeschichte, die als Vorbilder fungieren sollen, sagte Integrationsstaatssekretärin Serap Güler. "Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind Teil dieses Landes." Mehr als jeder Vierte der rund 18 Millionen Menschen im Land habe ausländische Wurzeln. Zu den zehn auf Plakaten vorgestellten Vorbildern gehören etwa eine Kommunikationsberaterin aus Jamaika, ein Straßenbahnfahrer aus dem Irak und ein Beamter mit türkischen Wurzeln.

#IchDuWirNRW konzentriert sich den Angaben zufolge auf vier Schwerpunkte: Vorbilder, Einbürgerung, Wertedebatte sowie den öffentlichen Dienst als Ausbildungs- und Arbeitgeber. "25 Prozent der Menschen unseres Landes haben eine Integrationsgeschichte und das spiegelt sich noch lange nicht im öffentlichen Dienst wieder - wir wollen Mut und Lust machen", sagte Güler.

Neben den Plakaten besteht die Kampagne aus Onlinefilmen, in denen Menschen mit Einwanderungsgeschichte erzählen, was sie mit Nordrhein-Westfalen verbinden und wie Integration für sie zum Erfolg wurde. Außerdem sollen Veranstaltungen Möglichkeiten zum Dialog geben, etwa in Jugendeinrichtungen. Auch im kommenden Jahr soll die Kampagne fortgeführt werden. Die Kosten liegen nach Angaben des Integrationsministers bei 700.000 Euro pro Jahr.