Als Reaktion auf den weltweiten Klimawandel setzt die Landesregierung auf ein neues Konzept zur Waldbewirtschaftung in Nordrhein-Westfalen. "Der Klimawandel ist längst bei uns angekommen und stellt die Waldbewirtschaftung künftig vor große Herausforderungen", erklärte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am 7. Dezember in Düsseldorf. Die Wälder in NRW seien in diesem Jahr durch den Orkan Friederike, die extreme Sommertrockenheit und den starken Borkenkäferbefall sehr stark geschädigt.

Internetportal Waldinfo.NRW

Zur Umsetzung der Maßnahmen will die Landesregierung die Digitalisierung in der Forstwirtschaft vorantreiben. Dazu wurde das neue Internetportal Waldinfo.NRW eingerichtet, das öffentliche Walddaten vor allem in Form digitaler Karten benutzerfreundlich darstellt. Informiert wird unter anderem zu Waldbedeckung, zu Waldböden und zum Klima sowie zu Waldwegen und zu Naturschutzgebieten. Waldbesitzer können die Infos auch per Smartphone im Gelände abrufen.

Ziel aller Aktivitäten sei die Entwicklung klimastabilerer Mischwälder aus überwiegend heimischen Baumarten, betonte Heinen-Esser. Zudem werden einige Baumarten aus anderen Regionen Deutschlands oder dem Ausland vor allem als Beimischungen empfohlen. Dabei dürfte nach Angaben des Ministeriums vor allem die Douglasie künftig eine größere Rolle spielen, aber auch die aus Süddeutschland stammende Weißtanne sei eine vielversprechende Baumart.

Die Waldbauempfehlungen sollen dazu beitragen, die Stabilität und Resilienz der Wälder im Klimawandel zu erhöhen und das Risiko für die Forstbetriebe zu verringern. "Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Umsetzung des Waldbaukonzepts auch mit Beratungs- und Schulungsangeboten sowie mit Fördermöglichkeiten", erklärte die Ministerin. Die ersten Fortbildungsveranstaltungen beginnen im kommenden Frühjahr.