Maputo (epd). In Mosambiks Hauptstadt Maputo hat Staatschef Filipe Nyusi am 10. November die längste Hängebrücke Afrikas eröffnet, die "Ponte Maputo-Katembe". Er nannte sie bei einem Festakt mit 3.000 geladenen Gästen "einen Korridor der Entwicklung" und "ein Zeichen für den sozialen und ökonomischen Fortschritt" des Landes. Ihre Einweihung sei "ein historischer Moment in der Geschichte Mosambiks".
Die spektakuläre Hängekonstruktion überbrückt die Bucht vor Maputo, sie soll den Fährverkehr nach Katembe ablösen und die Reisezeit nach Südafrika und Swasiland um mehrere Stunden verkürzen. Das in 60 Metern Höhe frei hängende Mittelstück der vierspurigen Brücke ist 680 Meter lang, die tragenden Pfeiler sind 100 Meter tief im Boden verankert und überragen den Hafen um 140 Meter. Das insgesamt drei Kilometer lange Bauwerk gilt schon heute als neues Wahrzeichen Maputos.
Chinesische Unternehmen
Die Eröffnung nach mehr als vier Jahren Bauzeit wurde mit Gebeten und Sprechchören, mit Tänzen und Reden begangen. Minister, Honoratioren der Stadt und Diplomaten zählten zu den Teilnehmern. Inklusive Rampen und weiterführenden Straßen hat der Bau rund 660 Millionen Euro gekostet. Gebaut wurde die Brücke von chinesischen Unternehmen auf der Basis von Krediten.
Kritiker bemängeln, dass Mosambik als eines der ärmsten Länder der Welt sich solche Prestigebauten nicht leisten könne und dass die Brücke von der Mehrheit der Verkehrsteilnehmer, den Fußgängern, nicht benutzt werden dürfe. Investitionen in den Bereichen Gesundheit, Bildung oder Trinkwasser seien vorrangig. Zu Unterhalt und Refinanzierung der Brücke sollen Mautgebühren zwischen umgerechnet 1,87 und 20 Euro je Passage beitragen. Busse und Sammeltaxen zahlen weniger.