Im vergangenen Jahr sind weltweit mindestens 289 Menschen bei der Explosion von Streubomben getötet oder verletzt worden. Diese Zahl sei zwar deutlich niedriger als im Vorjahr (971 Opfer), bleibe aber dennoch inakzeptabel, erklärte die Abrüstungsinitiative CMC in ihrem am 30. August in Genf veröffentlichten Jahresbericht. Die Dunkelziffer liege zudem vermutlich höher.

Bei den Toten und Verletzten im Jahr 2017 handelte es sich fast ausschließlich um Zivilpersonen, wie die "Koalition gegen Streumunition" mitteilte. Die meisten Opfer durch international geächtete Streumunition gab es in Syrien und im Jemen. Ein Drittel der registrierten Unfälle mit Blindgängern ereignete sich in Laos (32 Opfer), dem Land, das den Angaben zufolge weltweit am stärksten durch Reste von Streumunition verseucht ist. 62 Prozent der Opfer von Blindgängern sind Kinder.

Hunderte kleine Bomben

Laut dem Jahresbericht zählt die sogenannte Oslo-Konvention zum Verbot der Streumunition inzwischen 103 Vertragsstaaten, 17 weitere Länder hätten das Abkommen unterzeichnet. Deutschland ist Vertragsstaat. Die USA, Russland, Syrien, Jemen und Saudi-Arabien lehnen den Vertrag ab.

Seit Inkrafttreten des Paktes 2010 vernichteten den Angaben zufolge 35 Vertragsstaaten ihre Bestände. Immer noch seien aber 26 Staaten durch Streubomben verseucht, hieß es. Die Konvention verbietet den Einsatz, die Produktion, den Transfer und das Lagern der Munition. Bestände müssen zerstört werden.

Streumunition wird in Behältern von Artilleriegeschützen und Militärflugzeugen abgeschossen. Nach dem Öffnen der Behälter verteilen sich Hunderte kleiner Bomben auf einem mehrere Fußballfelder großen Gebiet. Viele Einzelteile detonieren jedoch nicht direkt, sie stellen auch nach Jahrzehnten noch eine Gefahr für die Bevölkerung dar.