Die Gründerin der Bielefelder Theaterwerkstatt Bethel, Else Natalie Warns, ist tot. Die Theaterpädagogin, Künstlerin und Autorin verstarb bereits am 25. August in Berlin im Alter von 88 Jahren, wie die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel am 29. August mitteilten. Warns gründete die Theaterwerkstatt Bethel für Menschen mit und ohne Behinderungen vor 35 Jahren. Das Spektrum des freien Ensembles reicht von Workshops, Seminaren und Performances bis hin zu den großen Volxtheater-Produktionen zu sozialpolitischen Themen oder im Bereich Bibliodrama. Seit 1994 leitet Matthias Gräßlin die Theaterwerkstatt. Träger sind die v. Bodelschwinghschen Stiftungen.

Warns war auch Mitgründerin der Bibliodrama-Bewegung in Deutschland. Ihre berufliche Leidenschaft habe dem kreativen Erschließen dramatischer und biblischer Geschichten gehört, erklärten die Stiftungen. In vielfältiger Weise habe sie dabei eigene Ansätze für Schul- und Kirchenraumtheater gesetzt. Auf vielen evangelischen Kirchentagen wirkte sie den Angaben nach am Programm mit und bot Workshops an.

Die Diplomatentochter, die mit dem ehemaligen Bethel-Vorstandsmitglied Pastor Eberhard Warns verheiratet war, lebte und arbeitete zuletzt in Berlin. Sie war unter anderem Mitherausgeberin der Fachzeitschrift "Text Raum" und stellte nach dem Tod ihres Mannes 2007 dessen Bilder aus, die in den letzten Lebensjahren des an Demenz erkrankten Theologen entstanden waren, um das Thema zu enttabuisieren.