Die westfälische Präses Annette Kurschus hat bei einer USA-Reise den Einsatz der Christen für Gerechtigkeit und Menschenwürde betont. Gott nehme seinen Platz zuallererst an der Seite der Armen, Schwachen und Hilfsbedürftigen ein, sagte Kurschus in Louisville/Kentucky, wie die Evangelische Kirche von Westfalen am 27. August in Bielefeld mitteilte. Die leitende Theologin der westfälischen Landeskirche besucht derzeit mit einer Delegation die US-Partnerkirche United Church of Christ (Vereinigte Kirche Christi, UCC).

In ihrer Predigt äußerte Kurschus die Hoffnung, das göttliche Gericht am Ende der Zeiten möge "die Gerechtigkeit wiederherstellen, die mit Füßen getreten und verraten wurde". Das Gericht Gottes solle die Täter endgültig "böse" nennen und die Opfer ins Recht setzen - auch im Nahen und Mittleren Osten. Die Mörder und Lügner sollten entlarvt, den Misshandelten und Gedemütigten solle ihre Würde zurückgegeben werden, sagte die Präses.

Die elfköpfige Gruppe der westfälischen Kirchenleitung besucht bis zum 8. September Gemeinden und Einrichtungen der UCC in den US-Bundesstaaten Kentucky, Indiana und Ohio. Schwerpunkte der Reise sind nach Angaben der Landeskirche die diakonische Arbeit der Partnerkirche, Zuwanderung und Integration sowie der Dialog mit dem Islam. Vorgesehen sind zudem in Washington ein Treffen mit der deutschen Botschafterin sowie Gespräche mit Vertretern der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds.

Die Evangelische Kirche von Westfalen ist seit 1980 mit der United Church of Christ in Kirchengemeinschaft verbunden. Die in Teilen auf deutsche Auswanderer zurückgehende Kirche zählt nach Angaben des Bielefelder Landeskirchenamtes rund eine Million Mitglieder. Die Gemeinden sind weitgehend selbstständig. Entschiedene Gegner und Befürworter von Präsident Donald Trump stünden sich auch in dieser Kirche gegenüber, hieß es.